Umfrage zu Forschungsdatenrepositorien
Die AG Digitale Romanistik im Deutschen Romanistenverband (DRV) hat in diesen Tagen eine online-Umfrage zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten lanciert. Hintergrund ist die aktuelle Diskussion zu den Themen open access und Langzeitarchivierung, die neben der generellen Frage nach unseren wissenschaftlichen Publikations- und Kommunikationskanälen und Speicherorten auch die Frage nach der Archivierung unpublizierter Forschungsdaten berührt. In nächster Zeit stehen zu diesen Fragen z.T. richtungsweisende nationale und internationale Konferenzen an, an denen die AG Digitale Romanistik gerne eine starke romanistische Stimme einbringen möchte, wobei diese n.M. die Bedürfnisse in unseren Fächern repräsentieren sollte. Aus diesem Grund hat die AG Digitale Romanistik diese – kurze – online-Umfrage entworfen. Eine breite Teilnahme an dieser Umfrage ist im Sinne der romanistischen Sprachen und Fächer.
Zur Umfrage
Weiterführende Informationen zur AG Digitale Romanistik
Laudatio des Präsidenten des Deutschen Lusitanistenverbandes Prof. Dr. Henry Thorau auf Herrn Prof. Dr. Helmut Siepmann anlässlich der Verleihung einer Festschrift zu dessen 75. Geburtstag.
Gehalten in der Philosophischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Fakultät der Technischen Hochschule (RWTH) Aachen am 29. November 2012.
Das Kolloquium Sophia de Mello vista de fora, organisiert von Frau Prof. Dr. Begenat-Neuschäfer und Herrn Prof. Dr. Helmut Siepmann, bildete den Rahmen dieser Hommage.
Meine Damen und Herren:
In meiner Funktion als Präsident des Deutschen Lusitanistenverbandes (DLV) ist es mir eine Ehre und Freude, dem Kollegen Helmut Siepmann im Namen des Vorstandes des Lusitanistenverbandes zum Geburtstag gratulieren und im Auftrag der Herausgeber, die heute leider nicht anwesend sein können, eine Festschrift überreichen zu dürfen, denn Helmut Siepmann ist nicht nur ein namhafter Literatur- und Kulturwissenschaftler, der in der gesamten Romania zu Hause ist, sondern er ist vor allem auch ein Lusitanist aus Leidenschaft, der für die deutschsprachige Lusitanistik Wesentliches geleistet hat.
Von seinen vielen Publikationen zur Lusitanistik möchte ich besonders zwei Monographien hervorheben, die auch international große Beachtung fanden:
Portugiesische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, 1987 in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt, erschienen, neu aufgelegt in einer überarbeiteten Version mit dem erweiterten Titel Portugiesische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts in Grundzügen.
Dieses Werk ist deshalb so wichtig, weil hier – über die Ikonen Camilo Castelo Branco und Eça de Queirós hinausgehend – zum ersten Mal der Fokus auf die vielfältige portugiesische Prosa der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert gelenkt wurde.
2003 publizierte Helmut Siepmann seine Kleine Geschichte der portugiesischen Literatur. Ein Bescheidenheitstopos, ein Understatement, denn erschienen war ein Desideratum, 100 Jahre nach Carolina Michaelis de Vasconcelos’ und Teófilo Bragas Geschichte der portugiesischen Literatur lag nun endlich wieder eine umfassende Zusammenschau der portugiesischen Literatur vor und die erste, die bis in unsere Zeit reicht. Ein Glücksfall war, dass das Buch in einem sog. Publikumsverlag erschien, als Taschenbuch in der beliebten Beck’schen Reihe, und somit eine größere Leserschaft erreichte und auch für Studierende bezahlbar war. Wer ernsthaft Portugiesisch studiert, hat das Buch, wenn auch nicht auf dem Nachttisch, so doch mit Sicherheit im Regal stehen.
Zu würdigen ist auch der Wissenschaftsorganisator und Wissenschaftsdiplomat: Herr Siepmann ist seit vielen Jahren eine Schlüsselfigur in den deutsch-portugiesischen Kulturbeziehungen, auf zahlreichen Symposien und Kolloquien hat er Wissenschaftler und Künstler aus allen portugiesischsprachigen Ländern und vieler unterschiedlicher Wissensgebiete zusammengeführt, ich erwähne nur die „Deutsch-Portugiesischen Arbeitsgespräche“ 1998 an der Universität Köln zum Thema Portugal, Indien und Deutschland.
Als langjähriger Leiter der Portugalabteilung des Zentrums Portugiesischsprachige Welt der Universität zu Köln und Präsident der Deutschen Gesellschaft für die afrikanischen Staaten portugiesischer Sprache (DASP), auf deren Jahrestagung jeweils zu spezifischen lusophonen Themen referiert wird, ist es ihm immer wieder gelungen, Experten aus Kultur, Politik und Wirtschaft mit ins Boot zu holen.
Helmut Siepmanns unermüdliche Schaffenskraft hat mit seiner Emeritierung im Jahr 2003 nicht nachgelassen, im Gegenteil. Neue Projekte sind in Arbeit, sein Blick richtet sich aus seinem Emerituszimmer nun verstärkt auch in Richtung lusophones Asien.
Man kann es fast das Wunder von Aachen nennen: dass an dieser Universität, wo Portugiesisch als Fach einen schweren Stand hat bzw. fast nur noch in Sprachkursen für Hörer aller Fachbereiche vorkommt, auch nach Herrn Siepmanns Emeritierung und mit ihm lebendige lusitanistische Forschung stattfindet. Dies ist vor allem auch Frau Professor Begenat-Neuschäfer zu danken, die sich neben ihrer Hauptlehrverpflichtung für die französische Literatur und Kultur zunehmend und in enger Zusammenarbeit mit Herrn Siepmann in der lusophonen Wissenschaftswelt engagiert. Ein sehr gelungenes und nachhaltiges Beispiel ist dieses Kolloquium zum Werk Sophia de Mello Breyner Andresen.
Wenn das hier mit Ihnen und Frau Begenat-Neuschäfer so weitergeht, wird es mit Sicherheit weitere Festschriften in Aachen geben, zum Beispiel zu Ihrem 85. Geburtstag im Jahr 2023.
Prof. Dr. Berthold Zilly ist Preisträger des Martius-Staden-Preises 2012
Am 4. Oktober hat Prof. Dr. Berthold Zilly den Martius-Staden-Preis 2012 erhalten. Dieser zeichnet besondere Verdienste im Bereich der deutsch-brasilianischen Beziehungen aus.
Vollständige Meldung auf martiusstaden.org.br.
Feierliche Eröffnung Gulbenkian-Doktorandenprogramm Portugiesische Literatur und Kultur
FU Berlin, Mittwoch, 22. Mai 2013, 10-12 Uhr
Raum J 32/102 Rostlaube
Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Programm (PDF)
(Um Anmeldung wird gebeten.)
Preis der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft
Anlässlich des Deutschlandjahres in Brasilien vergibt die Deutsch-Brasilianische Gesellschaft (DBG) einen finanziell dotierten „Preis der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft/Tópicos“ für besondere Leistungen in der Darstellung von Lebensweg und -leistung von Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Lebensbereichen mit Bedeutung für Geschichte und Entwicklung der Deutsch-Brasilianischen Beziehungen in Form eines journalistischen Beitrags in deutscher oder portugiesischer Sprache.
Die Ausschreibung mit allen genauen Informationen finden Sie unter den folgenden Links:
Nachwuchstreffen des DLV – Call for Papers
Zum ersten Mal seit der Gründung des DLV wird im Rahmen des 10. Deutschen Lusitanistentags ein Nachwuchstreffen stattfinden (12.-13. September 2013). Das Treffen soll in erster Linie jungen WissenschaftlerInnen die Möglichkeit geben, Teil- oder Endergebnisse ihrer Qualifikationsarbeiten vorzustellen. Darüber hinaus soll es zu einer engeren Vernetzung der lusitanistischen Forschung beitragen, die gerade im Nachwuchsbereich ein großes Innovationspotential aufweist, oft aber in Universitätsarchiven verbleibt.
Der Schwerpunkt des DLV-Nachwuchstreffens liegt auf – abgeschlossenen wie laufenden – Dissertationen und Magister- bzw. Masterarbeiten; Untersuchungen, die aus Bachelorarbeiten hervorgegangen sind, können jedoch auch berücksichtigt werden, insbesondere wenn hierzu bereits Endergebnisse präsentiert werden können.
Die vorzustellenden Arbeiten sollen einen Bezug zur portugiesischsprachigen Welt haben, unabhängig vom Fach. Ob Soziologie, Ethnologie, Geschichts-, Literatur- oder Kulturwissenschaft – das DLV-Nachwuchstreffen unterstützt explizit den interdisziplinären Dialog aller, die über lusophone Themen forschen.
Interessenten werden herzlich aufgefordert, bis zum 31.5.2013 ihre Beiträge mit Titel, Abstract (max. 150 Wörter) und Kontaktdaten per E-Mail an die Organisatoren des DLV-Nachwuchstreffens einzureichen, die für etwaige Fragen jederzeit zur Verfügung stehen:
Prof. Dr. Teresa Pinheiro
Institut für Europäische Studien
Professur Kultureller und sozialer Wandel
Philosophische Fakultät
TU Chemnitz
D-09107 Chemnitz
Telefon: +49 (0)371/531-35014
Fax: +49 (0)371/531-838293
E-Mail
Robert Stock, M.A.
Medienwissenschaft
Universität Konstanz
Fach 157
Universitätstrasse 10
D-78457 Konstanz
E-Mail
Offizieller Reader des 9. Lusitanistentages
Der offizielle Reader des 9. Lusitanistentages 2011 in Wien kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Novas Vozes – Junge Literatur aus Brasilien
Literaturwissenschaftlicher Nachwuchs-Workshop
– mit einer Performance von Zé do Rock –
08.12.2011 – 10.12.2011
Ort: Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Susanne Klengel, Christiane Quandt, Dr. Georg Wink in Zusammenarbeit mit Peter W. Schulze (Johannes Gutenberg-Universität, Mainz)
In den letzten Jahren haben sich in der brasilianischen Literatur vielversprechende Autorinnen und Autoren mit innovativen Themen und Schreibstilen Gehör verschafft. Für die Literaturwissenschaft ist es eine reizvolle Herausforderung zu untersuchen, worin mögliche Gemeinsamkeiten dieser sehr heterogenen Texte bestehen. Zu den wichtigen Sujets gehören global verflochtene Lebenswelten, der Dialog mit ausgewählten anderen Literaturtraditionen, reale und mediale Gewalt im öffentlichen Raum, aber auch der Rückzug ins Private und in den Raum der Erinnerung. Zunehmend wird auch mit intermedial geprägten Schreibweisen experimentiert.
Der Workshop wird vom Bereich Literaturen und Kulturen Lateinamerikas des Lateinamerika-Instituts organisiert. Er richtet sich in erster Linie an Nachwuchswissenschaftler/innen. Anhand von Vorträgen und Diskussionen sollen zentrale Positionen beleuchtet und ein Beitrag zum Verständnis dieser neuen brasilianischen Literatur geleistet werden.
Programmflyer (PDF)
Gründung des Forschungszentrums Brasilien, Berlin
Am 4.2.2010 wurde ein neues Forschungszentrum Brasilien gegründet. Das Forschungszentrum Brasilien ist ein interdisziplinäres und fachgebietsübergreifendes Zentrum, das am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin angesiedelt ist. Im Fokus des Zentrums stehen Projekte und Forschungsaktivitäten mit kultur- und sozialwissenschaft-licher Ausrichtung, deren gemeinsame Perspektive „Brasilien im Weltkontext“ ist.
Die Webseite des Forschungszetrums hat folgende Adresse:
http://www.lai.fu-berlin.de/brasil/
Der Präsident des DLV hat ein Grußwort überbracht.
Der Deutsche Lusitanistenverband gratuliert Curt Meyer-Clason herzlich zum 100. Geburtstag!
Laudatio von Orlando Grossegesse, abgedruckt in Tópicos 3/2010, Deutsch-Brasilianische Hefte, Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
Eine Publikation der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft e.V. und des Lateinamerika-Zentrums
Abschiedskolloquium für Frau Prof. Dr. Lígia Chiappini
Am 16. Juli 2010 fanden am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin aus Anlass des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Lígia Chiappini ein Wissenschaftliches Kolloquium und eine Lesung lyrischer Texte statt. Der Titel des Kolloquiums, das unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Klengel stand und den Titel trug Horizonte – Brasilien denken zwischen São Paulo und Berlin, beschrieb damit auch die Forschungs-Horizonte, die die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Lígia Chiappini weit über die reine Komparatistik hinausgehend absteckte.
Persönliche Testemunhos / Homenagens von langjährigen wissenschaftlichen Weggefährten, Freundinnen, Freunden, Schülerinnen und Schülern ließen noch persönlicher als die wissenschaftlichen Beiträge deutlich werden, wie Lígia Chiappini die Brasilianistik auch im deutschsprachigen Raum in den letzten 15 Jahren geprägt hat.
Leider war das Geburtstags-Kolloquium gleichzeitig auch Abschieds-Hommage, denn Frau Chiappini tritt nun in den, wie es so schön heißt, wohlverdienten Ruhestand. Doch zum Glück wird es ein Unruhestand sein, bleibt sie doch dem Lateinamerika-Institut und dem im Januar 2010 von ihr mitbegründeten Forschungszentrum Brasilien verbunden, hat sie weiterhin einen Koffer, will sagen, einen Wohnsitz in Berlin. Ein bewegender Beitrag war ihr eigener testemunho zum Schluss der Festveranstaltung, den Ihnen der DLV hier zu Kenntnis bringen will, zeichnet er doch auch ein treffendes Bild des Wissenschaftsbetriebes. Und zu den Absurditäten eben dieses Wissenschaftsbetriebes gehört, dass im selben Jahr, in dem am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin ein Forschungszentrum Brasilien gegründet wird, die Professur für Brasilianistik an eben dieser Universität, die einzige Professur vornehmlich für Brasilianistik im deutschsprachigen Raum, nach der Emeritierung der Stelleninhaberin vom Stellenplan gestrichen wird – ein Schildbürgerstreich des Berliner Senats der besonderen Art! Man kann der Leitung und den Kolleginnen und Kollegen des Lateinamerika-Instituts nur viel Kraft und Ausdauer wünschen, damit diese Entscheidung korrigiert wird.
Henry Thorau, August 2010
link zu Ausschnitten aus der Abschiedsrede von Lígia Chiappini